Ich glaube, meine ersten Häkeleien waren Topflappen, die wir in der Grundschule im Unterrichtsfach Technisches Werken anfertigen mussten. So genau kann ich mich gar nicht mehr daran erinnern. Ich weiß nur noch, dass sie blau und weiß gestreift waren.
Der Unterricht war leider nicht so toll. Ich hatte eine Lehrerin, deren Mundwinkel eher nach unten als nach oben zeigten. Und ausgerechnet bei dieser Person lernte ich häkeln. Die Kinder, die nicht so geschickt mit der Nadel waren, wurden oft zur Zielscheibe der meist mürrischen Lehrerin. Jedenfalls war eines der wenigen Highlights des Unterrichts, dass wir immer Kassetten anhören durften und ich so das Sams bei “Eine Woche voller Samstage” und “Die unendliche Geschichte” kennenlernen durfte.
So prickeln fand ich die Topflappen am Ende dann nicht, aber Mama und Oma haben sich in diesem Jahr sehr über ihre selbst gemachen Weihnachtsgeschenke gefreut. Das Design war recht angestaubt und so fing ich an, mit außergewöhnlichen Farben und Mustern zu arbeiten und verschenkte Topflappen an all meine Verwandten, ob sie wollten oder nicht.
Als ich etwas älter war, zeigte mir meine Oma neue Maschen und brachte mir bei, Anleitungen und Häkelschriften zu lesen und zu verstehen. Dabei entstand so manches Tischdeckchen oder Kissen.
Jahrelang war bei mir dann Pause mit Handarbeiten. Schule, Abitur, Ausbildung, Job und Fernstudium ließen dazu wenig Zeit und außerdem war es total out. Als dann meine Kinder kleiner waren, häkelte ich Obst und Gemüse für den Kaufladen. Es folgten kleine Autos, einen orangefarbenen Hubschrauber und einen Hund. Und plötzlich war ich wieder mittendrin.
Und auf einmal war Häkeln wieder in
Vor fast zwei Jahren fiel mir dann in unserer kleinen Bücherei ein älteres Handarbeitsbuch in die Hände. Darin fand ich die Anleitung für ein Häkelherzchen. Erst mache ich eines für mich, dann für meine Mutter, meine Freundinnen und meine Kinder. Plötzlich wollten immer mehr die Herzchen, und da wuchs in mirndie Idee zu einem kleinen Shop.
Vom Schritt zur Selbstständigkeit hielt mich noch sehr lange meine panische Angst vor Formularen, Ämtern und Steuerkram ab. Ende letzten Jahres besuchte ich bei der IHK in Karlsruhe einen Vortrag nur für Frauen zur Existenzgründung „nebenbei“. Alle Unklarheiten konnten an diesem einen Abend zwar nicht beseitigen, aber er machte etwas mutiger. Da saßen so viele Frauen mit teils so schönen Ideen!
In der darauffolgenden Zeit erweiterte ich meine kleine Produktpalette um Häkelblümchen, Spültücher und Abschminkpads in verschiedenen Größen.
Vom Hobby zur Selbstständigkeit
Anfang März stand ich dann im Rathaus bei mir im Ort vor einer Dame, deren Mundwinkeln auch eher nach unten zeigten und meldete meine Gewerbe an. Gleichzeitig startete ich auf Instagram mit meinem Zweitaccount kornblumendesign, wo ich nach und nach meine Produkte vorstelle.
Kurz darauf musste mein Mann im Rahmen einer Fortbildung eine Website erstellen und präsentieren. Da war es naheliegend meinen vorhandenen Instagram-Account meinegluecklichewelt als Grundlage zu nehmen, um daraus einen Blog mit Shop zu kreieren. Die Grundidee, Fotos und kürzere Texte waren vorhanden. Und nach Abschluss der Fortbildung hatte ich nun eine Website, die ich erst einmal mit ihren ganzen Funktionen begreifen musste.
Ganze vier Monate brauchte ich Zeit, um alles so einzurichten, wie ich es wollte. Dabei stand mir oft mein Perfektionismus im Weg. Ich wollte kein unfertiges Produkt veröffentlichen, wagte es aber dann doch im letzten Monat. Überall gibt es noch Ecken und Kanten, die ich so nach und nach korrigiere und ändere. Und doch bin ich stolz darauf, es einfach gemacht zu haben – nach dem Motto der lieben Bettina von diealltagsfeierin.de “einfachmachenkönntegutwerden”.
Bettina war es auch, die mir auf ihrem tollen Blog die Möglichkeit gab, einen Gastartikel im September zu platzieren. Schaut gerne mal bei ihr vorbei.
In meinem Kopf entstehen ständig neue Ideen, allein an der Zeit für die Umsetzung fehlt es manchmal noch etwas. Deshalb baue ich den Shop ganz langsam Schritt für Schritt auf und bin immer mit vollem Herzen dabei.
Euer Zuspruch bedeutet mir viel
Jede einzelne Bestellung macht mich überglücklich. Viele Artikel habe ich auf Lager, manche entstehen direkt nach Bestelleingang. Ganz viel Freude macht mit auch das Verpacken der Artikel. Jeder Lieferung lege ich eine persönliche Karte bei. Und wenn von einigen Kunden dann noch eine positive Rückmeldung kommt, weiß ich, dass ich alles richtig mache und auf einem guten Weg bin.
Das war nun ein kleiner Einblick in mein Tun. Ich hoffe, es hat euch Spaß gemacht, bei mir vorbeizulesen.
Eure Melanie
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